Monthly Archives: September 2013

USA Reise mit Start- und Endpunkt bei Katharina in Alameda

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Unser Entschluss dieses Jahr eine USA Reise zu planen stand fest bevor die Delegation von Katharina final beschlossen war. Die günstigen Umstände nahmen uns aber die Entscheidung ab, wohin wir fliegen würden: San Francisco.

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Im Juli/ August hatten wir 4 Wochen Urlaub und davon 3,5 Wochen in den USA. Nach Eingewöhnung bei Katharina und Sightseeing in San Francisco haben wir ein RV (Recreation vehicle = Wohnmobil) gemietet und sind damit 3 Wochen durch Kalifornien, Nevada, Utah und Arizona gefahren. Bei der Planung hatten wir uns vorgenommen:
Wildwestromantik suchen ,

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 Verwandte von Eckart kennenlernen und besuchen, dann: Grand Canyon, Bryce Canyon, Küstenstrasse 1 zwischen LA und SFO befahren, und ganz wichtig: Erholen und auch Zeit zum Abhängen (= Recreation) haben.Wie wars ? Großartig und erholsam !
Was bleibt im Gedächtnis ? Was war überraschend ?

  • Die Größe, die Unbesiedeltheit und weite, weite Leere und Ödnis. Bis dann irgendwann ein Nationalpark wie eine wunderhübsche Perle aus dem Nichts auftaucht. Entfernungen liegen in vollkommen anderen Dimensionen als bei uns.

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  • Der Bryce Canyon + Grand Staircase Escalante National Monument sind sehr hübsch mit den bunten und skurrilen Gesteinsformationen. Felsenfarben in rot, orange, rosa, weiss sauber geschichtet. Besonders phantasieanregend waren die „Knubbelnasen“.

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  • Tolle Autos: Pickups, gigantische Wohnmobile, der Relaunch des 1970er Jahre Ford Mustang in knalligen Farben. Und ein paar humorvoll in Szene gesetzte Oldtimer Wracks entlang der legendären Route 66.

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  • Wie jung die Geschichte ist, die Masse der Bevölkerung ist maximal in der 3. – 4. Generation in den USA.
  • Wenn man mal die Sicherheitskontrollen am Flughafen  hinter sich gebracht hat, dann muss man sich nirgendwo registrieren nicht am Campground, nirgendwo.
  • Das Handynetz ist  im Inneren schlecht bis gar nicht vorhanden. Wir waren 4 Tage an einem Campground ohne jede Netzverfügbarkeit. Grossartig !
  • Es war nicht so voll wie befürchtet, obwohl wir im Hochsommer dort waren.  Super für uns !
  • Das Vergnügen Schwätzchen zu halten.
  • Die Gewöhnung an Miles, Feet, Gallons, Onces, Fahrenheit gelingt ! (GPS: „In an eiht of a mile turn left“ = „jetzt links!“)
  • Es war unglaublich trocken was bedeutet, – dass die gesamte Vegetation braun war – dass Flussbetten erkennbar waren in denen kein Tropfen Wasser mehr war
  • Die Strände (aber wir waren nicht wirklich an den Palmenstränden) sind sehr natürlich überhaupt nicht kommerziell und das Strandleben ähnelt sich in allen Teilen der Welt sehr.
    Der Pazifik ist kalt , gewaltig und hat eine unglaubliche Macht.

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  • Wunderbare Nächte mit unglaublichem Sternenhimmel, milky way zum Verlieren und Verlieben, Sternschnuppen am Lagerfeuer.

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  • Cheesecake in den USA ist sehr mächtig und sehr lecker.
  • BigBang Series (auch in Deutschland auf Pro7, montagabends) ist in den USA sehr beliebt. Eckart und ich haben jeweils T-Shirts mit Sheldon gekauft!
  • Die grellen Sneakers (Sportschuhe) waren für uns ein Highlight und wir konnten nicht widerstehen.

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  • Mexikanische Küche ist ein ganz wichtiger Bestandteil der kalifornischen Küche, mal sehen wieviel wir davon in unserem Alltag einbauen können. Sehr lecker und abwechslungsreich.
  • Es gibt Mountain Lions ! (Das hatte ich vorher nie gehört. Nach Recherche gehören diese zu den Puma). Wir haben vom Strand aus Delfine gesehen. Kolibris sind ebenfalls unglaubliche Kreaturen, kleine schnelle libellenartige Hubschrauber. Das Aquarium von Monterrey ist sehr sehenswert:

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  • Die Küstenstrasse 1 entsprach nicht meinen Vorstellungen (ich muss einiges im Reiseführer ignoriert haben). Ich hatte Surfer auf weissen Sandstränden unter Palmen erwartet (das ist wohl mehr südlich von LA) und stattdessen ist es eine felsige schroffe Küste mit vielen Serpentinen (erinnert mehr an Schottland).
  • Es gibt weniger RV-Parks, Campgrounds an der Küste als in den unendlichen Weiten Nevadas. Auch wenn man im Inland immer noch ein Plätzchen findet (wir hatten nur wenig vorreserviert) wurde es an der Westküste knapper und spannender für uns.

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  • Wir waren zur Tomaten- und Pfirsich Erntezeit dort. Auf „Farmermarkets“ verkaufen lokale Hersteller ihre Produkte. Tomaten gibt es in rot, orange, gelb, grün und gestreift, etc. Geschmacklich sind sie ein Genuss. (Die Pfirsiche ebenfalls).
  • Unser skurrilstes Erlebnis war die Taxifahrt von Katharina zu der RV- Vermietstation (die glücklicherweise in bezahlbarer Taxientfernung von Katharina & Dag lag): Der Taxifahrer war ein ca. 60 + Jahre alter Weisser, der sogleich fragte aus welchem Land wir denn kommen. Es stellte sich heraus, dass seine Ursprünge polnisch, jüdisch waren und viele Verwandte ermordet wurden. Schreckliche Geschichte, aber wir haben ein bisschen über das jetzige Deutschland erzählt. Er fuhr mit aktivem GPS. Die Gegend, in der wir fuhren war nicht mehr die Beste, d.h. dass viele heruntergekommene Häuser, Grundstücke und Menschen zu sehen waren (Müll auf der Strasse, Gerümpel etc.). Die Strassen wurden enger und kleiner und dann fing er an im Kreis zu fahren (Das GPS hatte irgendwie den Faden verloren..). Beim zweiten Mal an der gleichen Kreuzung habe ich angefangen die im Anfahrtsplan vorhandene Karte herauszukramen und sie ihm zu zeigen. Er war schon kurz davor das dritte Mal den gleichen Block zu umkreisen. Das Taxameter stieg kontinuierlich und Eckart war schwer genervt und kurz vorm Siedezustand. Mit der „historischen“ Vorgeschichte ist eine Intervention natürlich diplomatisch zu gestalten. Ich zeigte ihm die Karte und bekam die überraschende Aussage, dass er keine Karten lesen kann ! Perplex und verwundert sind wir zur nächsten Hauptstrasse gefahren, das GPS hat seinen Faden wieder gefunden, und alles war gut. Wir haben am Ende sicher 10 Dollar zuviel gezahlt, Verhandlungen darüber haben wir lieber gelassen.

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  • Wir hatten das große Glück, dass wir mit Eckarts Tante/ Cousine/ Cousin und deren Kindern insgesamt 4 Tage verbringen konnten. Das gibt Einblick in das amerikanische Leben, die Alltagsprobleme, die wirtschaftliche Situation und vor allem die schwierigen Ausbildungsmöglichkeiten für die Jugend. Eckarts Cousine hat uns bei einem Bummel durch Carlsbad (Westküst unterhalb von LA) ausführlich am „american everyday life“ teilhaben lassen. In jedem Laden, in dem wir waren (obwohl nicht zwangsweise etwas gekauft wurde) war Zeit für ein Schwätzchen über dieses und jenes, mit natürlichem keinem Ziel aber wir haben dann doch einiges Interessantes über den Ort, Essensmöglichkeiten, Geschichte, etc. erfahren. Menschliche Neugierde und Freundlichkeit auf Seiten der Amerikaner ist eine Selbstverständlichkeit auch wenn wir ja beileibe nicht die einzigen Touristen waren. Wir haben natürlich ausserdem viele kleine lokale Highlights kennengelernt. Das nächste Mal würden wir weniger Kilometer (wir hatten „nur“ 2500 Meilen) planen und einfach mehr Zeit pro Ort einplanen.
  • Carl Hiasen ist eine großartige Krimi-Reise-Begleitung ! Sehr lustige Charaktere, verrückter Plot und sprachlich ein Genuss.