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Unser Ausflug in die Nationalparks in Utah

Unser erster gemeinsamer Urlaub in den USA und der erste diese Jahr. Es ist eben doch alles etwas anders in 2013. Wir fliegen nach Las Vegas mit South West. Da ist hier die günstige inneramerikanische Fluglinie. Buchung über das  Internet, bei Stornierung wird das Geld gutgeschrieben, Online Check In und beim Boarden stellt man sich in eine Reihe je nach gezogener Nummer beim Check In.  Eine sehr praktische, unkomplizierte und freundliche Airline.   Von
Las Vegas brechen wir Richtung Zion Nationalpark auf. Die Skyline von Las Vegas sehen wir nur von der Ferne. Glänzende Wolkenkratzer, Imitate von der Pyramide, vom Eiffelturm etc. Nichts ist hier verrückt genug. Die Amerikaner lieben Las Vegas, Disneyland für Erwachsene. Und billig ist es auch nicht gerade, aber hier machen die Amerikaner 24 Stunden Party und der Kommerz findet seinen Höhepunkt. Ein Bild von Amerika, das wir schnell hinter uns lassen, ein anderes folgt gleich.

Im Zion Park kommen wir in einem Hotel unter, alles sehr touristisch, aber nett. Im Hotelrestaurant begrüßen einen geschnitzte Bären und Waffen an den Wänden.  Das Essen ist rustikal und lecker. Viel Fleisch, Kartoffeln in allen Varianten und der in Amerika beliebte Pie. Unten Früchte, oben Kuchenteig, dazu Vanilleeis.

Durch die Zion Schlucht fährt man mit einem Shuttle, der Nationalpark hat natürlich einen Visitorcenter, viele nette Ranger, eine Lodge zum Übernachten und bestens ausgeschilderte Wanderwege. Felsen in allen Rotschatierungen ragen in den Himmel. Wir verbringen dort einige Tage mit wunderschönen Wanderungen.  Von Deutschen wimmelt es nur so, das scheinen alle auf der Route zu haben. Viele Amerikaner waren dagegen noch nie hier. Allerdings hat der Park im Jahr 3 Mio Besucher, davon sind natürlich auch viele aus den USA.

Abends geht es in den kleinen Hotelswimmingpool vor Bergkulisse.  Das Wetter ist sonnig, nachts kalt und tagsüber wird es richtig heiß. Die Luft ist sehr trocken.

Unser nächster Stopp ist Bryce Canyon. Dorthin geht es über sehr gut ausgebaute Landstraßen (die Straßen sind hier viel besser als in Kalifornien, dem notorisch pleiten Bundesstaat), vorbei an viel Landwirtschaft mit Vieh. Alle Wiesen werden künstlich bewässert, auch hier das Wasser knapp. Das Land ist sehr dünn besiedelt und arm, viele Mormonen leben hier. Die Menschen sind einfach, aber sehr freundlich und bodenständig.  Hier zeigt sich ein ganz anderes Amerika als in der Multi Kulti Bay Area und man versteht ein bisschen die Waffenliebe,  das Leben in der „Wildniss“ und die konservative, religiöse und abgeschiedene Lebensweise.

Nun die Überraschung am Eingang des zweiten Nationalpark:  Shut Down. Zum ersten Oktober wird das Haushaltsbudget nicht freigegeben, ergo müssen alle Nationalparks, -monumente und museen geschlossen bleiben. Nicht nur das Visitorcenter ist geschlossen, alle Wanderwege sind abgesperrt. Unabsehbar, wie lange der Shut Down bleibt. So will die Teaparty, der rechte Flügel der Republikaner, Obama erpressen, die neue Health Care wieder rückgängig zu machen.

Wir finden schnell eine Alternative: Highway 12 führt uns am nächsten Tag durch unendliche Ebenen, Bergpanoramen, wunderschöne Aussichtspunkte, Steinwüsten und Menschenleere.  Uns fasziniert besonders die Andersartigkeit zur Westküste, die wir nun gut kennen. Auch die Wanderung im Red Canyon ist wunderschön durch rote, bizarre Felsformationen und –türme. Ein bisschen wie im Märchenland.

Traurig sind wir schon, dass uns der Shutdown erwischt hat (der letzte war 1996!), aber auch so haben wir viel erlebt, vielleicht kommen wir nochmal im Winter, dann ist es hier richtig kalt und es hat Schnee. Touristen sind dann kaum da und viele Hotels geschlossen.