Die Wohnungssuche

Wir sind unterwegs mit unserem Relocation Manager. So nennt man die Damen, die einem alles organisieren. Was für ein Luxus! Die Suche gestaltet sich sehr unterhaltsam: Häufig sind wir in Apartmentanlagen. Man wird im Leasing Office empfangen. Eine nette Dame gibt eine Einführung. Es gibt eine Sofaecke mit frischen Blumen, eine Kaffeemaschine. Alles macht einen sehr gepflegten Eindruck. Die Anlagen muss man sich vorstellen wir Ferienanlagen auf den Kanaren oder Mallorca. Kleiner Swimmingpool, den kaum jemand nutzt, Fitnesscenter, auch hier wenig los. Ein Konferenzraum, den man mieten kann. Wofür braucht man so etwas? Uns wurde gesagt zum Pokerspielen. Die Gartenanlagen sind häufig herrlich und sehr gepflegt. Die Vegetation ist hier natürlich auch eine ganz andere. Zitronenbäume, viel Grün und Blumen. Allerdings ist das Wasser knapp in Kalifornien. Alles muss bewässert werden.

Die Apartments sind meist sehr schön mit Blick auf die Gartenanlagen. Die Wohnungen sind in einem guten Zustand mit Teppichboden. Viele Einbauschränke, sehr praktisch. Alles ist auf Praktikabilität ausgerichtet. Am meisten schockiert uns der Herd mit Heizspirale. Hier noch sehr verbreitet.

Herd2 Herd

Manche der Anlagen sind dagegen weniger schön. Alte, kleine Holzhäuschen, beinahe wie Baracken. Von außen wird hier wohl wenig gemacht an den Fassaden. Manche Apartments haben auch einen Patio mit Garten. Heißt: Mit einem Holz umzäunte Terrasse mit einem 1×1 Meter großen Stück Erde (Aussparung der Betonplatte).

Es ist wirklich von allem was dabei und wir bekommen einiges zu sehen. Aber die Erlebnisse bei der Wohnungssuche in Deutschland sind ja auch immer sehr unterhaltsam.

Trotzdem haben wir uns gegen solch eine Anlage entschieden. Dann fühlen wir uns wie in Dauerferien und das Ganze ist doch sehr künstlich und nicht besonders privat und individuell.

Die Preise für solche Wohnungen sind enorm. Je nachdem in welcher Gegend man wohnen möchte, zahlt man für ein 2-Bedroom-Apartment 2000-3000 Dollar. Da ist dann die Küche, der Wohn-/ Essbereich, 2 Schlafzimmer mit 2 Bädern enthalten. Uns Deutschen wird die Wohnung von der Firma bezahlt, wie kann sich  das aber ein normaler Amerikaner leisten?

Fremont

Wir wohnen in Fremont, einer Stadt an der East Bay. Die Stadt besteht nur aus geraden Straßen, Shopping Centern und Apartmentblöcken. Leider total gesichtslos ohne Atmosphäre. Alles sieht gleich aus. Andererseits gibt es schöne Parkanlagen und viele Möglichkeiten zum shopping und Essengehen.  Der Anteil an Asiaten beträgt über 50 Prozent, wir fühlen uns beinahe wie Exoten hier. Nur Inder, Pakistani, Chinesen, Philippinen…. Zumindest von ihren Wurzeln. Die Asiaten ziehen wohl auch deshalb hierher, weil die öffentlichen Schulen so gut sind, mit die besten in Kalifornien. Es gibt hier natürlich auch viele private Schulen, die sind für normale Menschen aber unbezahlbar. Aufgrund dessen gibt es dann aber viele gute asiatische Restaurants. Nicht zu fassen, diese Auswahl. Man gerät schnell in ein Restaurant, in dem es nur eine Karte in Chinesisch gibt.

Also für uns aus dem beschaulichen Biberach ist das hier echt ein Kulturschock!

Was wirklich schön ist, ist die Auswahl an Geschäften. Die Welle Organic Food ist hier voll angekommen. Die Auswahl an frischem Gemüse und Obst ist riesig aber teuer. Trotz günstigem Umtauschkurs. Heute waren wir in einem Farmers Market. Das hat aber nicht viel zu tun mit dem Markt in Deutschland, sondern ist einfach ein Geschäft mit regionalen Produkten. Keine Stände mit kleinen Bäuerlein wie bei uns. So gehen die Vorstellungen eben doch auseinander.

Die Ankunft

Bei der Einreise in die USA in San Francisco haben  wir großes Pech und enden in einer 1,5 Stunden langen Schlange. Mit lauter Chinesen, die ewig brauchen. Die Reisegruppenleiterin spricht wohl englisch und flitzt immer zwischen den Schaltern hin und her. Inzwischen muss man ja neben dem Pass auch die Fingerabdrücke abgeben und es wird ein Foto gemacht. Wir haben Glück, dass der Taxifahrer auf uns wartet und uns mit den Gepäckmassen in Empfang nimmt. Alles ist gut und heil angekommen!

Unser Apartment ist nett, aber länger als einige Wochen möchten wir hier nicht wohnen. Es gibt natürlich einen Alibi-Swimmingpool und ein kleines Fitnesscenter, das wenige nutzen.

Diese Art von Apartmentanlagen werden wir noch häufiger sehen bei unserer Wohnungssuche.

Die Abreise

Mit Hilfe von Dags Bruder Björn gelingt es uns, am Vorabend des Abfluges unser ganzes Gepäck aufzugeben:

2 Koffer, 4 Alukisten, 1 Flightcase mit Bildern und 2 Fahrräder.

Zumindest für mich muss das für 2 Jahre reichen. Die Dame am Check In ist sehr freundlich und wir sorgen für Aufsehen an den Schaltern. Am Morgen des Abflugs wäre die Gepäckaufgabe undenkbar gewesen. Viel zu lange, wir brauchen beinahe eine Stunde. Abgabe ist dann beim Sperrgepäckschalter. Dag hat alles richtig berechnet und alle Gepäckstücke sind abgewogen und abgemessen, so dass die Extrakosten dem entsprechen, was wir kalkuliert hatten: 800 Euro.

Wir fliegen im neuen Airbus A380, ein ganz anderes Fluggefühl. Man fühlt sich eben nicht mehr wie in einem Flugzeug und wundert sich, wie so ein großer Vogel überhaupt in der Luft kommt.

Wir haben einen Zwischenstopp in Frankfurt und fliegen dann weitere  11 Stunden, die Route geht über Grönland und Kanada. Beinahe um die halbe Welt. Die Zeitdifferenz beträgt 9 Stunden.

Wie packt man einen Teil seines Lebens in 4 Kisten, 2 Koffer und ein Flightcase

Wir  hatten uns entschieden, keinen Container nach USA schicken zu lassen und haben alles mit dem Flugzeug transportiert. Das war sicher teuer aber immer noch billiger als ein Container zu schicken. Nach Recherchen haben sich als zusätzliche Gepäckstücke Zarges Transportboxen als besonders geeignet erwiesen. Sie haben genau das Maß damit sie bei Lufthansa noch als normales Gepäck von den Maßen durchgeht und das maximale Volumen hat bei einem Gewicht eines Koffers. So haben wir insgesamt 4 Kisten gepackt genau auf knappe 32 Kilo die Reste in die Koffer verteilt und dann noch Bilder, damit wir noch etwas persönliches in USA haben. Wie verschickt man Bilder ?? Am besten mit einem Flightcase, das man sich auf Maß hat bauen lassen. Ich hatte nicht damit gerechnet wie schwer Bilder sind. Am Ende hatten wir dann noch ein Gepäckstück das extra groß und extra schwer (43kg) war.

abreise